IDS ante portas

Die IDS 2013

Was gibt’s zu sehen?

Wie jede der alle zwei Jahre in Köln abgehaltenen „Internationale Dental Schau“ (kurz IDS) wird dem Besucher ein Fülle an Information geboten – der Tagesbesucher sollte sich deshalb auf „sein“ Thema konzentrieren, sonst reicht die Zeit einfach nicht. Viele, die meisten, Messebesucher wollen deshalb mehrere Tage bleiben – allerdings ist die Hotelsituation nach wie vor katastrophal: Übernachtungsmöglichkeiten  sind rar und teuer. Da kann es preisgünstiger sein außerhalb zu logieren und täglich mit dem öffentlichen Nahverkehr – der SW-Bahnbereich ist sehr weit ins Umland reichend – oder gar mit der Bahn anzureisen.  Im weiteren Umland findet man dann noch eine Unterkunft, die nicht exotisch verteuert wurde.

Paradedisziplin Parodontologie: State of the Art

 Die DMS (Deutsche Mundgesundheits Studie) hat jedesmal, wenn sie erhoben wurde, einen Rückgang kariöser Erkrankungen gezeigt, gleichzeitig jedoch eine Zunahme an Parodontalerkrankungen. Fachleute gehen davon aus, dass der Kariesrückgang primär den verbesserten Prophylaktika geschuldet ist, eine wesentliche Verbesserung der häuslichen  Mundhygiene fand sich bisher nicht. Leider waren gegen Parodontitis wirkende Mundprophylaktika bisher kaum verfügbar, was den relativen Anstieg begründen mag. Umso wichtiger ist, dass die Zahnärzteschaft sich auf die Situation richtig einstellt und ihr Hauptaugenmerk verstärkt auf diese große Volksseuche richtet.

Hier kann die IDS 2013 mit ihrem Schwerpunktthema „Parodontologie“  Hilfestellung und Information geben. Das Leitthema lautet: “Neuheiten auf dem Gebiet der Parodontologie – aktuelle Trends in der Prophylaxe – antimikrobielle Hilfsmittel – heutige Möglichkeiten bei Diagnostischen Verfahren“.

Die Parodontitis treibt die Forschungsabteilungen unterschiedlichster Hersteller zu immer neuen Höchstleistungen an. Dadurch wird die Angebotspalette stetig erweitert, bereits etablierte Produkte werden weiter verbessert. Ob bei diagnostischen Verfahren, Instrumenten für den chirurgischen Eingriff, chemischen und mechanischen Hilfsmitteln für die Prophylaxe oder biologischen Wachstumsfaktoren für die Geweberegeneration: Auf allen Gebieten der Parodontologie stehen Neuerungen für den Einsatz in der Praxis bereit. Wer auf dem aktuellen Stand bleiben und seinen Patienten die technisch bestmögliche Behandlung bieten möchte, der informiert sich idealerweise direkt bei den jeweiligen Herstellern.

Gerade bei der Parodontitis spielt die frühzeitige und ausführliche Diagnose eine wichtige Rolle. Ergänzend zur klassischen Sondierung kann hier bei korrekter Indikationsstellung die Einschätzung des Knochenabbaus mittels digitaler Volumentomographie zusätzliche Erkenntnisse liefern. Dadurch versetzt dieses Verfahren den Arzt in eine bessere Ausgangslage für die anschließende Therapie. Aktuelle Gerätegenerationen zeigen gegenüber ihren Vorgängern bereits eine verringerte Strahlenbelastung, Neuentwicklungen auf diesem Gebiet könnten in dieser Hinsicht nochmals eine Verbesserung mit sich bringen.

Ein besonders breites Feld stellen darüber hinaus chemische Hilfsmittel wie zum Beispiel antimikrobielle Mundspüllösungen dar. Sie finden sowohl bei der professionellen als auch bei der häuslichen Prophylaxe Verwendung – allen voran chlorhexidinhaltige Mittel. Sie erleichtern jedoch nicht nur die Biofilm-Kontrolle, mithilfe einer chemisch unterstützten Schleimhautantiseptik und der damit verbundenen Reduktion von Aerosolen bieten sie auch dem Praxisteam einen unmittelbaren Sicherheitsvorteil.

Ergänzend können bei der Parodontaltherapie heute auch Laser eingesetzt werden. Je nach Wellenlänge ist es dabei möglich, parodontale Taschen mit der antibakteriellen Wirkung des gebündelten Lichts zu dekontaminieren oder auch Konkremente mittels Laser-Scaling zu entfernen. Auch chirurgische Eingriffe mithilfe der Lasertechnologie lassen sich durchführen, so etwa beim Schneiden oder Abtragen oraler Weichgewebe.

Weitere Schwerpunktthemen sind:

CAD/CAM – wie schon auf den vorherigen Messen steht auch diesmal das Thema digitale Werkstoffverarbeitung im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Erweiterung der digitalen Prozesskette – Fortschritte bei Intraoralscannern und Planungssoftware – ein Schwerpunktthema der IDS 2013
Rechnergestützte Fertigungsprozesse, neue Werkstoffe und fortschrittliche Fräsmaschinen – Hightech bestimmt vermehrt den Laboralltag. Bereits am Behandlungsstuhl nimmt die virtuelle Prozesskette ihren Anfang. Digitale Abformung mittels Oralscanner, Datenweitergabe, virtuoses Design mit CAD-Planungssoftware und schließlich präzise Visualisierung des funktionellen und ästhetischen Ergebnisses – solche Techniken verändern nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Labor, sie bedeuten auch für den Patienten einen unmittelbaren Vorteil. Intraoralscanner zum Beispiel ersetzen die als unangenehm empfundene Abformung. Speziell für Angstpatienten kann dies das entscheidende Kriterium sein, die Hemmschwelle für den Zahnarztbesuch herabzusetzen. Der Markt für Intraoralscanner stellt sich vielseitig dar. Unterschiedliche Funktionsprinzipien und Handhabungsweisen machen die berührungslose Abformung zu einem Feld, das enorme Chancen bietet. Aktuelle Planungstools leisten eine virtuelle Vorschau des vorgesehenen Zahnersatzes, um dem Patienten eine wichtige Entscheidungshilfe an die Hand zu geben.
 

Endodontie – Diagnostik- und Therapiekonzepte

Heute steht dem Zahnarzt ein großes Arsenal an Instrumenten zur Verfügung, um die bakterielle Infektion von Wurzelkanälen zu therapieren. Zentrale Hilfsmittel bei der Visualisierung des meist sehr kleinen Arbeitsfeldes sind Lupenbrillen mit optimierter LED-Beleuchtung oder – bei höheren Ansprüchen – Dentalmikroskope.

Maschinell-rotierende Feilensysteme bieten dem Zahnarzt heute ein zuverlässiges Instrumentarium. Die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung mit rotierenden beziehungsweise reziprok-rotierenden Instrumenten stellt sich immer mehr als Alternative zur Handaufbereitung dar. Moderne Nickel-Titan-Legierungen sorgen dabei für eine äußerst hohe Bruchsicherheit. Zunehmend kommen heute auch NiTi-Feilensysteme für den Einmalgebrauch zum Einsatz, die in 90 Prozent der Patientenfälle die Aufbereitung mit nur einer Feile ermöglichen. Leistungsfähige, elektronisch gesteuerte Antriebseinheiten mit optional reziproker Bewegung und Drehmomentkontrolle sorgen dabei für einen nahezu frakturlosen Einsatz der Maschinenfeilen. 

Ultraschallbasierte oder hydrodynamische Verfahren gewährleisten inzwischen die chemisch-mechanische Desinfektion des Wurzelkanals. Für die anschließende bakteriendichte dreidimensionale Obturation stehen neben Sealer-Adhäsiven und -Zementen auf Kompositbasis auch thermoplastische Guttaperchasysteme zur vertikalen Kondensation zur Verfügung. Diese fließ- und stopffähigen Materialien erlauben die sichere Abfüllung selbst komplexer Kanalstrukturen.
Als besonders herausfordernde Arbeitsgebiete in der Endodontie gelten die Revision von Wurzelkanälen oder die Resektion von Wurzelspitzen. Hierfür stehen dem Endospezialisten minimalinvasive mikrochirurgische Konzepte bis hin zur Behandlung komplexer endoparodontaler Läsionen zur Verfügung.
Dank der intensiven Kooperation vieler Endodontie-Experten mit Unternehmen der Dental-Industrie sind inzwischen ausgereifte Diagnoseverfahren entstanden, mit deren Einsatz Läsionen des Wurzelkanals besser erfasst und anschließend therapiert werden können. Beispielsweise gestatten moderne bildgebende Verfahren die exakte Visualisierung komplexer mehrwurzeliger Kanäle bis in feinste oder obliterierte Bereiche hinein. Ebenso ermöglichen sie sowohl eine Endometrie bis hin zum Apex als auch die exakte Kontrolle der Feilenposition während der Aufbereitung. Das digitale Röntgen, die digitale Volumentomographie (DVT) sowie die Computertomographie (CT) sind in der hochspezialisierten Endodontie unverzichtbar.
Die klassische Bestimmung der Arbeitslänge geschieht inzwischen auch alternativ mittels elektrometrischer Messmethoden – ohne zusätzliche Strahlenbelastung.

Die Karies ist auf dem Rückzug, aber, sie ist noch lange nicht besiegt- da ist die Prothetik immer noch ein notwendiges Übel. Zunehmend wird konventionelle Prothetik durch Implantate gestützt – das enorme Wachstum der Implantatbranche ist ein Indiz für diesen Trend.

Zusammenarbeit von Zahnarzt und Zahntechniker – neue vernetzte Fertigungswege – erfolgreiche Konzeption mithilfe von backward planning – zusätzliche Flexibilität durch Zirkonoxid – sind weitere  Schwerpunktthemen auf dieser IDS.

Ein entscheidender Trend geht seit geraumer Zeit in Richtung Digitalisierung: Planungssoftware, computergestützt hergestellte Bohrschablonen und CAD/CAM-gefertigte Implantatsuprastrukturen. Diese Techniken erleichtern die Abläufe bei implantologischen und prothetischen Arbeiten und ermöglichen es, den Patienten immer enger mit in die Planung seines Zahnersatzes einzubeziehen.
Navigierte Implantologie und backward planning sind zentrale Stichworte, wenn es um die Vorbereitung einer Implantatinsertion geht. Für direkt auf Implantaten verschraubte Prothetik bieten sich heute oft zentrale Fertigungsverfahren an – mit nochmals verbesserter Wirtschaftlichkeit. So können zum Beispiel Stege und Steg-Suprastrukuren auf der Grundlage eines einzigen Datensatzes hergestellt werden. Spezialisierte Planungs- bzw. Fräszentren liefern in Absprache mit dem Auftrag gebenden Zahntechniker passgenaue Arbeiten, bevorzugt aus Zirkon, die dem Labor als ideale Basis für die ästhetische Vervollkommnung dienen.
Mit mehr als 1.900 Anbietern aus über 55 Ländern – 68 Prozent aus dem Ausland, – 150.000 Quadratmetern Bruttoausstellungsfläche und einem fachlichen Rahmenprogramm sowie zahlreichen Services für Aussteller und Besucher wird diese IDS 2013 den Trend der Vorjahre fortsetzen: größer. weiter, höher…
Vom  zahnärztlichen Bereich über den zahntechnischen Bereich sowie Infektionsschutz und Wartung, bis hin zu Dienstleistungen, Informations-, Kommunikations- und Organisationsmitteln wird alles ausgestellt, was Rang und Namen hat.

Aufgrund der starken Nachfrage wird zusätzlich zu den Hallen 3, 4, 10 und 11 auch die Halle 2.2 komplett belegt und damit eine Bruttoausstellungsfläche von 150.000 m² erreicht.

Es ist eben die weltweit führende Dentalmesse, die hier alle zwei Jahre stattfindet.

Sinnvoll beim Besuch: unbedingt einen Hallen- und Ausstellerplan systematisch hinsichtlich der persönlich interessanten Themen vorbereiten, dann kann man gezielt die wichtigen Informationen abrufen – den Rest macht man im Schnelldurchgang…

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