Die Zahl der dicken Menschen in Deutschland steigt weiter!

Die Politik wird´s freuen:

Die Lebenserwartung wird abnehmen

Die OECD (Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) mit Sitz in Paris weist im aktuellen Gesundheitsreport „besorgniserregende“ Entwicklungen auf: die Deutschen werden immer schneller immer dicker. Im Vergleich zu 2000 (cá 20 Prozent der Bundesbürger über 15 Jahren wurden als „fettleibig“ gezählt), lag diese Zahl 2013 bereits bei 24 Prozent. Dies liegt deutlich über dem Durchschnitt der 28 untersuchten OECD-Staaten mit 18 Prozent.

Es gibt Länder mit noch mehr Adipösen (z.B. USA 35 Prozent, Mexiko 32 Prozent), aber immerhin hat es die BRD nunmehr laut OECD auf den neunten Platz geschafft.

In den vergangenen 40 Jahren ist die Lebenserwartung deutlich gestiegen und liegt aktuell bei 80,9 Jahren, das ist etwas über dem OECD-Durchschnitt (80,5 Jahre). Eine deutlich höhere Lebenserwartung haben die Japaner mit 83,4 Jahren und die Spanier mit 83,2 Jahren.

US-Amerikaner sterben hingegen statistisch bereits mit 78,8 Jahren. Der kontinuierliche Anstieg der Lebenserwartung ist wohl vor allem auf den starken Rückgang der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Diese sind in der Bundesrepublik in den vergangenen zehn Jahren noch einmal deutlich gesunken, dies deutlich stärker als die Zahl der Todesfälle insgesamt.

Adipositas wird von der Wissenschaft als Ursache für lebensbedrohliche chronische Krankheiten, wie z. B. Hypertonie oder Diabetes, angesehen. Ähnliche Folgen haben auch Alkohol- oder Tabakabusus. Interessanterweise sind jedoch die Ausgaben für Gesundheitsleistungen laut OECD zwischen 2009 und 2013 nur um durchschnittlich zwei Prozent gestiegen, insgesamt wendet Deutschland aktuell etwa elf Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Gesundheit auf.

Insbesondere Pharmaka treiben die Ausgaben: nach Kaufkraft berechnet werden in der BRD 678 US-Dollar pro Kopf aufgewendet, 30 Prozent über dem OECD-Durchschnitt. Mehr Geld geben nur Griechen, Kanadier, Japaner und US-Amerikaner aus. Zumindest teilweise können die Ausgaben durch die Einnahme von Blutdrucksenkern erklärt werden, der Verbrauch liegt höher als in allen anderen OECD-Ländern (etwa dreimal so hoch wie in z.B. Österreich), was wiederum mit auch mit den Gewichtsproblemen zusammenhängt.

Die Ursachen sind rasch aufgedeckt: wer sich mehr Energie in Form von Speisen und Getränken zuführt als er verbraucht speichert den Überschuss in Form von Fett. Bewegungsarmut in Zusammenhang mit Fehlernährung führt zur Adipositas, und was besonders nachdenklich machen sollte, immer mehr Kinder sind bereits übergewichtig oder gar fett. Dem Bewegungsmangel ist nicht leicht beizukommen, schließlich arbeiten wir immer mehr und immer länger am Schreibtisch bzw. vor dem Display, die häufigste Bewegung ist dann die zum Cola- oder Kaffeeautomaten bzw. der Gang in die Kantine.

Und die Ernährung? Schon Babynahrung ist süß, voller niedermolekularer Kohlenhydrate, Babymilch ebenso, dazu Süß Getränke (Kindertees), was schon wieder zum Bild der Nursing Bottle Karies führt, die wir für fast ausgerottet gehalten haben. Damit wird eine fatale Vorliebe für Süß Kram begründet, die dann lebenslang anhält. Die Arbeitswelt bringt es mit sich, dass „normale“ Mahlzeiten ausfallen bzw. nur noch am Wochenende verzehrt werden, man begnügt sich mit „Snacks“ und „Fast Food“, wobei das alles Zuckerbomben sind. Die Werbung preist Süßigkeiten als „Leichte Zwischendurchmahlzeiten“ an, der Begriff „Leicht“ kommt ständig vor, „Leichter Genuss“ gilt als unbedenklich. Weit gefehlt! Zucker in jeglicher Form bewirkt kein andauerndes Sättigungsgefühl (soll wohl zur Steigerung des Umsatzes so sein), es wird viel mehr gegessen als gut für den Körper wäre. Der Zuckerverbrauch hält sich seit Jahrzehnten in bedenklicher Höhe, dazu kommen niedermolekulare Kohlenhydrate, die nicht als Zucker deklariert werden, da laut Lebensmittelgesetz nur Saccharose (Haushaltszucker) Zucker heißt. Wieviel tatsächlich verbraucht wird wissen wir nicht einmal, eine offizielle Statistik gibt es nur für „Zucker“.

Die Leitlinien der WHO wurden gerade mit einer noch geringeren täglichen Maximaldosis Zucker veröffentlicht, wobei die angegebene Menge (geringer als ein Zehntel dessen, was tatsächlich verbraucht wird) wenig Sinn macht, da eben nur auf „Zucker“ bezogen, ohne Berücksichtigung der „natürlichen“ Zuckersubstitute.

Die langjährigen Kampagnen gegen Rauchen haben für einen Rückgang des Rauchens an sich gesorgt, mit weniger jugendlichen Rauchern, wobei insbesondere das Rauchverbot in öffentlichen Räumen den entscheidenden Anschub geliefert hat. Der Gesetzgeber kann also etwas bewegen, wenn nur der Wille da wäre. Den vermisst man jedoch beim Thema Zucker.

Dabei kommen immer mehr Studien in die Publikation, die Zucker als „Suchtstoff“ identifizieren, es gibt starke Indizien dafür, dass Fett (!) weniger fett macht als Zucker, und die Kosten der Zuckersucht sind immens – auch wenn der Politik (Rentenfinanzierung) eine geringere Lebenserwartung möglichweise in den Kram passt, die Kosten vor dem Ableben sind doch enorm.

Da kommen ganz neue Meldungen, dass Fleisch und Wurst „Krebs“ begünstigten, zum unpassenden Moment. Um Adipositas zumindest zu begrenzen wäre ein „Sattmacher“ alternativ zu den „Light“ Snacks und Getränken – und Eiweiß in konzentrierter Form ist ein Sattmacher, mit insgesamt weniger Energieinhalt als Zucker! – zu empfehlen. Denn: irgendetwas essen die Leute, müssen sie ja auch…

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