Öko-Test Zahncremes



Öko-Test.

 

Wieder mal Quatsch verzapft…

 

Jetzt haben sie bei Öko-Test ihre neuesten „Erkenntnisse“ zu Zahncremes veröffentlicht (erschienen 4.5.2009), mit den üblichen negativen Ergebnissen. Ausgerechnet die Zahncremes mit den wirksamen Inhaltsstoffen fielen im Test durch, mit den üblichen dubiosen Verdächtigungen.

Öko-Test:“Von 36 Produkten können wir 14 bedingungslos empfehlen, vier "gute" mit kleinen Einschränkungen. Drei Zahnpasten mussten wir mit "mangelhaft" und sechs mit "ungenügend" bewerten.

Fluoride machen den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Karies. Der Zusatz von 1.000 bis 1.500 mg/kg ist daher wünschenswert. In fünf Produkten fehlt der Mineralstoff – mit Ausnahme von Ajona Somaticum Medizinisches Zahncremekonzentrat stammen sie alle von Naturkosmetikanbietern. Nur eine "Bio-Zahncreme" gibt es auch mit Fluorid: Lavera Basis Sensitiv Zahncreme Mint.
 

Das haben die Öko-Typen früher anders gesehen – Fluorid galt jahrelang als Teufelszeug, jetzt soll es plötzlich gut sein. Immerhin, das haben sie gelernt – aber: keine Kritik an den „Naturkosmetika? Positiv (könnte auch negativ sein): die Nennung des „Bio-Produkts“ mit Fluroid, als einzige (!) Zahncreme dieser Gattung mit Fluorid. Da können die Bio-Tanten dann einen Bogen drum machen…

Neben bekannten Marken wie Lavera, Elmex und der El-Ce med brillant 40 Vital schnitten elf preiswerte Hausmarken von Discountern und Drogerien mit der Note "sehr gut" ab.“ Aha, da ist also die Fluorid-freie Zahncreme Lavera „sehr gut“. Das gibt Diskussionsstoff in der Prophylaxeberatung!

Das heißt im Umkehrschluss: Wer auf große Namen und Tradition setzt, muss dabei nicht immer richtig liegen. In der Colgate Total wie auch in der Blend-A-Med Complete Plus extra frisch steckt etwa der Bakterienkiller Triclosan. Dieser Stoff, der zur Gruppe der umstrittenen halogenorganischen Verbindungen zählt, steht in Verdacht, die Antibiotikaresistenz von Bakterien zu fördern. Andere halogenorganische Verbindungen, von denen viele als allergieauslösend gelten und manche Krebs erzeugen, stecken in acht Produkten.
Natriumlaurylsulfat wird in 14 Produkten eingesetzt. Das aggressive Tensid kann die Schleimhäute reizen. In acht Produkten stecken PEG/PEG-Derivate.

So: Die gegen Parodontitis wirksamen Produkte mit Triclosan sind also nicht Öko – im Umkehrschluss läßt sich sagen: macht bloß einen ganz großen Bogen um „Öko“, denn die machen krank, zumindest schützen sie nicht vor Krankheit. Wir sollten das mit unseren Patienten aktiv diskutieren, bevor sie uns daruaf ansprechen. Denn: wer es zuerst anspricht gewinnt meistens.

 

Vielleicht erleben wir es ja irgendwann, dass auch die gegen Parodontitis gerichteten Inhaltsstoffe der Zahncremes zumindest nicht mehr verteufelt werden, so wie es mit Fluorid geschehen ist. Hat sich halt noch nicht rumgesprochen, dass die Bedeutung der Karies relativ zur Parodontitis abgenommen hat und wir jetzt alles Augenmerk auf Präventionsprogramme gegen Parodontalerkrankungen richten müssen,wie es uns die Ergebnisse der DMS IV nahelegen. Mal ehrlich: was ist schlimmer, die befürchteten und nicht bewiesenen „Nebenwirkungen“ der wirksamen Zahncremes, oder die „Nebenwirkungen“ der Parodontitis, mit Früh- und Mangelgeburt, Herz-/Kreislauf-/Gefäßschäden, Nierenschäden, Osteoporose, usw.?!

 

red