Dynamische Entwicklung – breites Produktportfolio
Das Unternehmen wurde im Jahre 1990 von Dr. Ronald A. Bulard und Dr. E. S. Gillespie gegründet. Ein bekanntes Produkt ist beispielsweise das Innensechskant-Implantat-System ENDURE mit seinem umfangreichen Sortiment hochwertiger Implantate und einem ebenso umfassenden wie überschaubaren Instrumentarium. In Kombination mit dem schlüssigen chirurgischen und prothetischen Protokoll kann die klinische und labortechnische Anwendung extrem unkompliziert erfolgen.
Neben Implantaten bietet das Unternehmen heute auch Produkte und Verfahren, die bei der Knochenregeneration und bei der Weichgewebschirurgie zur Anwendung gelangen. Dazu zählen zum Beispiel ein Knochensammler (IMTEC Bone Collector), resorbierbare und nicht-resorbierbare Membranen und Knochennägel (ZorbTac). Darüber hinaus gehören zu den Tätigkeitsfeldern die Computertomographie, die Röntgencephalometrie und die Aufbereitung der gewonnenen Daten zu dreidimensionalen Darstellungen (ILUMA System). Seit dem vergangenen Jahr gehört IMTEC zur 3M-Unternehmensgruppe – eine neuerliche Stärkung durch einen Verbund mehrerer Unternehmen mit unterschiedlichen dentalen Kompetenzen.
„Besonders profiliert hat sich IMTEC in den vergangenen zehn Jahren mit dem Sendax MDI Mini-Implantat-System“, erläuterte John Davis. „Bereits in den 1970er Jahren hat Dr. Victor I. Sendax suboptimal sitzende Totalprothesen mit kleinen Stiften fixiert. Mitte der 90er Jahre erfolgte ihre Erweiterung um einen Kugelkopf, der im Zusammenwirken mit einer Matrize und einem O-Ring aus Gummi eine wesentlich sicherere und komfortablere Stabilisierung ermöglicht. Damit war das MDI-Konzept geboren.“
Kleiner implantologischer Eingriff – große Chancen
Wie die Arbeit mit diesem System im Einzelnen funktioniert und welche Chancen es für den niedergelassenen Zahnarzt bietet, erläuterte Dr. Winfried Walzer anhand eindrucksvoller Falldokumentationen aus der eigenen Praxis. Ein überzeugendes Beispiel: Für viele ältere Patienten ist die schleimhautgetragene Prothese die Standardversorgung im unbezahnten Unterkiefer, da die steggelagerte Prothese mit konventionellen Implantaten häufig aus Kostengründen, wegen fortgeschrittener Kieferatrophie oder aus anderen medizinischen Gründen nicht realisierbar ist.
„Nicht selten geht es uns in der Praxis auch so: Wo ein ausreichendes Knochenangebot für ein klassisches Implantat vorhanden ist, fehlen dem Patienten die finanziellen Mittel – und wo diese ausreichen, ist der Alveolarkamm zu schmal“, erläuterte Dr. Walzer. „Manchmal finden wir weder die eine noch die andere hinreichende Voraussetzung für eine konventionelle implantologische Behandlung. Dennoch möchten und sollten wir als Zahnärzte dem Patienten eine Alternative zur rein schleimhautgetragenen Unterkieferprothese aufzeigen. Mini-Implantate eignen sich dafür ideal. Sie lassen sich in einer einzigen Sitzung unter Lokalanästhesie inserieren und sind anschließend unter der Voraussetzung, dass eine ausreichende Primärstabilität erreicht wurde, sofort belastbar.“
Dies birgt die Chance, dem Patienten eine preislich zwischen der schleimhautgetragenen Prothese und einer steggelagerten Versorgung liegende Option zu bieten, die ihm eine unmittelbare Steigerung der Lebensqualität verheißt. Der Aufwand für die Insertion von MDI ist mit herkömmlichen Implantaten nicht zu vergleichen. Mini-Implantate weisen einen deutlich geringeren Durchmesser (1,8 bis 2,4 mm) auf und besitzen eine einteilige, konisch-zylindrische Kompressionsschraube mit selbstschneidendem Gewinde. Aufgrund dieser speziellen Gestaltung lassen sie sich, nach Perforierung der Kortikalis mit einer Pilotfräse und Aufbohrung des Knochens in einer Länge von 3 bis 4 Millimetern, einfach transgingival in den Knochen einbringen.
Über die klassische Indikation hinaus
MDI ist grundsätzlich ein Konzept zur Unterkieferprothesenstabilisierung. Darüber hinaus sind jedoch weitere Indikationen denkbar. Nach sorgfältiger Abwägung des Risiko-Nutzen-Verhältnisses und umfassender Beratung des Patienten können Mini-Implantate zur Stabilisierung von Totalprothesen mit Sofortbelastung im Unterkiefer eingesetzt werden, darüber hinaus für die Stabilisierung von Teilprothesen, für Einzelzahnkronen bei schmaler Zahnlücke oder als temporäre Unterstützung von provisorischen Brücken.
Eine interessante Ergänzung hat das Konzept kürzlich durch die Einführung des neuen MDI Hybrid erfahren. Als „kleiner Riese“ im Mini-Implantat-System ist das Implantat mit einem Durchmesser von 2,9 Millimetern immer dann indiziert, wenn der verfügbare Platz für das klassische 3,5-mm-Implantat zu eng, für ein Mini-Implantat jedoch zu weit erscheint.
Wie schafft man als niedergelassener Zahnarzt nun am besten den Einstieg in die minimalinvasive Implantologie? Darauf gab Dr. Walzer eine klare Antwort: „Tun Sie einfach den ersten Schritt und besuchen Sie eines der einschlägigen Seminare, idealerweise mit einer Live-OP. Anschließend setzen Sie Ihre ersten Mini-Implantate unter Supervision eines erfahrenen Kollegen und erlernen so die Praxis. Den ernsthaften Wunsch, sich mit dem Konzept MDI nachhaltig auseinanderzusetzen, um damit vielen Patienten zu helfen, müssen Sie natürlich mitbringen. Ich kann Ihnen sagen: Der Lernprozess benötigt in der Regel weniger Zeit, als man am Anfang denkt. Der Erfolg stellt sich anschließend schnell ein.“