IDS Vorschau

Innovative Endodontie steigert den Behandlungserfolg – ein zentrales Thema der IDS
Maschinelle Aufbereitung – Chancen für Spezialisierung

Die Zahnerhaltung durch endodontische Maßnahmen wird in der gegenwärtigen Zahnheilkunde immer wichtiger, erreichen doch lege artis durchgeführte Behandlungen heute Erfolgsraten – evidenzbasiert – zwischen 68 und 85 Prozent. Dabei reicht das methodische Spektrum von der konservierenden Therapie mit manueller oder maschineller Wurzelkanalaufbereitung, Desinfektion und Obturation, über die eventuell erforderliche Revision des Wurzelkanals bis hin zu minimalinvasiven, mikrochirurgischen Konzepten zur Behandlung bestimmter endoparodontaler Läsionen. Dem Zahnarzt steht dafür ein Spektrum hochentwickelter Instrumente und Werkstoffe zur Verfügung.
Heute können Läsionen des Wurzelkanals besser diagnostiziert und vor allem therapiert werden. Beispielsweise werden moderne ultraschallgestützte bildgebende Verfahren heute schon zur genauen Lokalisation des Wurzelkanals und zu dessen Längenmessung bis hin zum Apex sowie zur exakten Kontrolle der Feilenposition während der Aufbereitung eingesetzt. Ebenso stehen mittlerweile hochauflösende, an Monitore angebundene Intraoralkameras zur Verfügung, welche die Dokumentation und Diagnostik endodontischer Behandlungen durch Einblicke in den Wurzelkanal erlauben.
Zur Wurzelkanalaufbereitung bieten sich dem Endodontologen mehrere Alternativen an: klassische manuelle Feilensysteme oder rotierende Instrumente, insbesondere aus den bruchresistenten Nickel-Titan-Legierungen, zur zeitsparenden maschinellen Aufbereitung. Diese erfolgt besonders sicher durch Motoren, die zunehmend über elektronisch kontrollierte Drehmoment¬begrenzungen oder variable Oszillationen verfügen. So bleiben die Feilen über ihre gesamte Lebensdauer intakt.
Die Wurzelkanalspülung zur Reinigung und Desinfektion mittels effektiver chemischer Präparate kann inzwischen durch hydrodynamische Verfahren unterstützt werden. Zur Obturation stehen heute neben klassischen Methoden moderne Sealer-Adhäsive und -Zemente aus Kompositen zur Verfügung, die bei Bedarf auch belastbare Aufbaufüllungen ermöglichen. Ergänzend können hierbei glasfaserverstärkte Kunststoff- oder Metall- Stiftsysteme für die stabile Befestigung zusätzlich erforderlicher prothetischer Versorgungen eingesetzt werden.
Für den Fall klinisch komplexer Aufgabenstellungen werden dem Endodontologen heute komplette Systeme angeboten, die auch Feilen mit speziellen Geometrien zur Revision behandelter Wurzelkanäle enthalten. Als Ultima Ratio – etwa bei der Wurzelspitzenresektion – stehen dem virtuosen Experten leistungsfähige Lupensysteme oder Operationsmikroskope zur Verfügung, die eine minimalinvasive mikrochirurgische Endochirurgie gestatten.
Schließlich bietet die Endodontie Zahnärzten ein weites Feld für Spezialisierungen und damit die Fokussierung auf wirtschaftlich besonders attraktive Bereiche der Zahnheilkunde, denn die langfristige Erhaltung ihrer Zähne wünschen heute immer mehr Patienten – und sind zunehmend bereit, sich dafür finanziell privat zu engagieren.

CAD CAM: aktueller Trend in der Zahntechnik

Rasante Fortschritte bei CAD/CAM bieten erstklassige Zahnersatz-Qualität bei hoher Wirtschaftlichkeit
Noch vor wenigen Jahren galt die computergestützte Herstellung von zahntechnischen Versorgungen als Ausnahmeverfahren für Digitaltechnik-Begeisterte. Heute dagegen dominieren in der Prothetik und zunehmend in der Implantologie diese High-tech-Verfahren: Seither sind weltweit bereits über 25 Millionen vollkeramischer Restaurationen mit Hilfe der CAD/CAM-Technik gefertigt worden – Tendenz steigend.
Inzwischen haben viele Unternehmen der Dental-Industrie in die Entwicklung von CAD/CAM-Systemen investiert. Dabei kommen als Werkstoffe nicht nur keramische Materialien, insbesondere Zirkonoxid, in Frage, sondern zunehmend auch edelmetallfreie Legierungen, beispielsweise Kobalt-Chrom- oder Titan-Legierungen sowie Reintitan. Bis die daraus passgenau im Labor oder Fräszentrum gefertigten Gerüste entstehen können, ist allerdings jede Menge hochgezüchteter Hard- und Software notwendig.
Dies beginnt mit einer hochauflösenden dreidimensionalen Bilderfassung durch leistungsstarke CCD-Sensoren und Fotodioden, erfordert weiters Laserscanner, die heute über 100.000 Messpunkte pro Sekunde verarbeiten können, und anschließend den Einsatz von speziellen CAD-Programmen, welche die erzeugten Digitaldaten von Zahnstümpfen oder Gipsmodellen zu klinischen Situationsoberflächen berechnen können. Dadurch können inzwischen sogar okklusale Merkmale von Antagonisten oder Nachbarzähnen bis hin zu gesamten Kontaktpunktemustern am Computer erzeugt werden. Individuelle Funktionen, wie etwa ein ungestörter freier Gleitraum, lassen sich elegant konstruieren und durch die CAD/CAM- und Frästechnik in Kronen- und Brückengerüste umsetzen.
Bereits heute werden allein bei vollkeramischem Zahnersatz über 80 Prozent der Restaurationen mit computergestützter Technologie gefertigt. Das gesamte Spektrum der CAD/CAM-Verfahren wird für Zahnärzte, Zahntechniker und Praxismitarbeiter auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) vom 24. bis 28. März 2009 in Köln gezeigt. Dem Fachbesucher aus Labor und Praxis eröffnet die weltgrößte Messe für Zahnmedizin und Zahntechnik eine hervorragende Gelegenheit, sich von Spezialisten der Ausstellerfirmen umfassend über die technischen und wirtschaftlichen Aspekte moderner CAD/CAM-Konzepte beraten zu lassen.