Ebola – was wir daraus lernen sollten

Hygiene – wichtiger denn je!

Seit der Entdeckung der Antibiotika hat sich die Gesundheitsbranche ebenso wie die Gesellschaft daran gewöhnt, dass Hygienemängel meist folgenlos bleiben. Wird eine Infektion ausgelöst, dann setzt man eben die Wunderwaffe der modernen Medizin ein, und das Problem ist vom Tisch.

Das galt bis vor kurzer Zeit. Jedoch hat der großzügige Gebrauch von Antibiotika dazu geführt, dass zunehmend Resistenzen ausgebildet wurden. Die Multiresistenten Keime, bevorzugt in Kliniken anzutreffen (!), machen uns zunehmend bewusst, dass alte Regeln wiederentdeckt werden müssen. Eine Kontamination ist eben heute nicht mehr so einfach mit der Gabe der Antibiotika  zu heilen.

Diese Erkenntnis reift leider bei Professionals ebenso langsam wie bei Politikern. Immer mehr Menschen sterben inzwischen an Komplikationen, an den Hospitalkeimen, ohne dass es echte Gegenmaßnahmen gegeben hätte. „Hygieneskandale“ haben bislang noch zu keinem Umdenken geführt, vollmundig tönen Gesundheitspolitiker und andere Verantwortliche, es gäbe keine Probleme. Ist das wirklich so? Gibt es keine Probleme?

Wenn in von Kommunen (!) betriebenen Krankenhäusern Fälle mangelhafter Hygiene bekannt werden, so sollte man die Alarmzeichen schon ernst nehmen. Jahrelanges Sparen hat den Druck auf die Mitarbeiter massiv erhöht, immer weniger Mitarbeiter haben immer mehr Aufgaben zu erledigen, wobei wegen der geringen Attraktivität der Pflegeberufe erschwerend hinzukommt, dass es einen wachsenden Personal Mangel gibt. Wenn jedoch schon Häuser in öffentlicher Trägerschaft betroffen sind, wie muss dann die Situation bei privat betriebenen Kliniken sein? Die müssen ja mindestens kostendeckend  arbeiten bzw. Gewinne für die Investoren erwirtschaften.

Man kann nicht folgenlos eine Ökonomisierung des Gesundheitsbetriebs betreiben, das zeigt sich immer deutlicher.

Gerne übersehen wurde auch, insbesondere in der normalen Hausarztpraxis, dass Viren nicht mit antibakteriell wirkenden Antibiotika bekämpft werden können, man kann höchstens Superinfektionen prophylaktisch zu verhindern suchen. Die Hausärzte versuchen den Erwartungen ihrer Patienten zu entsprechen und verordnen fleißig was ihnen die Pharmaindustrie so alles einredet – Fortbildung ist nach wie vor ein Betätigungsfeld der einschlägigen Industrie, kaum ein Arzt kommt auf die Idee, neutrale Fortbildungskurse zu belegen, die kosten ja auch schließlich was…

Die geschilderte Situation ist – leider –nicht auf Deutschland beschränkt, die finden wir international. Die neueste Epidemie, nämlich Ebola, zeigt uns unsere Grenzen überdeutlich: wie kann es sein, dass gut ausgebildete westliche Mediziner nach einem Hilfseinsatz in Ebola Gebieten mit der tödlichen Infektion nach Hause kommen? Wie kann es sein, dass gut ausgebildete Pflegekräfte ebenfalls vor Ort eine Ansteckung erleiden? Trotz modernster Ausrüstung?!

Da muss etwas falsch laufen. Vermutlich, der Schluss liegt nahe, sind wir doch nicht so perfekt auf Hygiene gepolt wie es nötig wäre.

Und dann vergessen wir den wichtigsten Aspekt der Seuchenhygiene, die Quarantäne.  Dass Helfer aus endemischen Gebieten ohne Quarantäne einfach so nach Hause zurückkehren können – das muss und wird sich rasch ändern (müssen), da helfen die vollmundigen Verlautbarungen der Verantwortlichen, es gäbe keine Gefahr, nichts, sie wirken höchstens zynisch. Die Gesellschaften haben schon einmal versagt, bei der Ausbreitung von AIDS, nur, Ebola scheint ja um einiges gefährlicher. Und bei AIDS haben sie uns auch versprochen es gäbe ruck-zuck eine Impfung, nur, darauf warten wir bis heute vergeblich. Wer bitte sagt uns denn dass ein Impfstoff gegen Ebola, analog zu HIV, überhaupt entwickelbar ist?!

Was bitte soll geschehen wenn sich das zu einer echten Pandemie auswächst?

Dann wird Panik aufkommen, und wie wir es bei anderen großen Seuchen der Geschichte erlebt haben, wird es einen Zusammenbruch der Logistik, der Infrastruktur und des menschlichen Zusammenlebens geben. Reisen werden unmöglich (haben wir schon mit dem amerikanischen Kreuzfahrtschiff in der Karibik erlebt, das nirgends mehr anlanden durfte), an etlichen Flughäfen werden Gesundheitskontrollen vorgenommen, die sich als wirkungslos herausgestellt haben, also wird es weitere Stufen einer Eskalation geben. Mittlerweile hört man sogar von 3-wöchiger Quarantäne in New York.

Was machen wir wenn sich Panik ausbreitet und Menschen nicht mehr zum Arzt gehen? Weil sie der Praxishygiene nicht mehr trauen?!

Hier sind alle Kollegen aufgerufen in sich zu gehen und die Hygiene öffentlich zu machen. Ganz demonstrativ! Denn, ist Vertrauen erst einmal verloren gegangen kommt es so rasch nicht mehr zurück…

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