CO2

Emissionsfreie Verkehrsmittel:

So ein Quatsch!

 

Mal ehrlich: für wie dumm hält man das Volk eigentlich? Nicht nur dass sie uns das „Sparpaket“ garniert mit heftigen Steuererhöhungen servieren (sparen stelle ich mir als Ausgabenkürzung vor und nicht als Einnahmenverbesserung), auch die Quadratur des Kreises wollen sie uns glaubhaft machen.

Fahrzeuge mit Elektroantrieb werden unisono von Politik und Medien als „emissionsfrei“ bezeichnet. Dass Journalisten von nix was verstehen hat sich ja inzwischen rumgesprochen, und dass Politiker gerne ganz was anderes machen als das was sie mal gelernt haben wissen wir auch. Aber das was da abgeht setzt dem Ganzen die Krone auf.

Schauen wir uns doch mal an, wie Strom gewonnen wird: 2008 wurden 59 % aus fossilen Brennstoffen (Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Erdöl sowie „sonstige“) gewonnen, 25 Prozent aus Kernenergie und erneuerbare Energie hatte einen Anteil von 16 Prozent (wobei da die Wasserkraftwerke den Löwenanteil hatten).

Nun ist es ja nicht so, dass alle Energie aus den fossilen Brennstoffen via Verstromung auch als Antriebsenergie ankäme – da hat man einen Wirkungsgrad im Kraftwerk zu beachten (nehmen wir mal an, der wäre sehr gut und erreichte 60 Prozent), daneben einen Verlust durch den Stromtransport (da gehen locker 10 Prozent drauf), und dann hat die Speicherung der Energie in der Batterie auch nur einen Wirkungsgrad von maximal 90 Prozent, worauf beim Abrufen schon wieder der Wirkungsgrad des Antriebsmotors zu beachten ist, da kommt man auch unter 90 Prozent. Wenn man´s nachrechnet, dann ist der Elektroantrieb die maximale Energieverschwendung. Das hat man Jahrzehntelang gewusst und Autos mit direkter Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen gebaut, weil man da den höchsten Wirkungsgrad, also den sparsamsten Umgang mit den kostbaren Ressourcen sowie den geringsten Ausstoß an klimaschädlichem CO2 hat. Und die angeblich so umweltschonende Bahn? Auch Fehlanzeige, bloß wenn der Rauch nicht direkt aus der Lokomotive kommt, heißt das ja nicht, dass kein Rauch erzeugt würde – der entsteht im Kraftwerk, an anderer Stelle, und verpestet die Umwelt wegen Quecksilber- und Schwefelemissionen besonders stark. Und CO2 produziert man da natürlich auch!

 

Tabelle CO2 in g

 

1 Smart 116, Fiat 140, Citroen 145, Lancia 148, Renault 149, Chevrolet 150, Seat 152, Skoda 153, Ford 153, Peugeot 154, Opel 157, VW 161, Toyota 163, Honda 166, Hyundai 170, Audi 179, Mini 179, Alfa Romeo 184, Mercedes 186, Volvo 192, BMW 192, Saab 193, Jaguar 208, Chrysler 241, Land Rover 253, Porsche 297;

 

CO2 je km (Quelle Spiegel online)

 

Kraftwerke produzieren 506 g CO2 je kWh   (BRD Durchschnitt), also gar nicht so wenig und schon gar nicht „nichts“. Das entspricht 50,6 kg je 100 km bei Verbrauch 100 kWh, ohne Berechnung Energieaufwand durch Batterieherstellung, den darf man ja auch nicht vergessen. Und ein konventionelles KFZ (z.B.Smart) 11,6 kg CO2 je 100 km, und ein Porsche (!) 29,7 kg je 100 km. Irgendwie kann also die Rechnung nicht stimmen, oder?

 

Eine andere Sicht der Dinge findet man in bestimmten Medien:

Vergleich CO2-Ausstoss von Flugzeug, PKW, Bahn und Bus

Vergleich vom Flugzeug, PKW, Bahn, Bus

CO2-Emission in g / km pro Person

CO2-Ersparnis
gegenüber dem PKW

Flugzeug

380

+ 153 Prozent

moderner Mittelklasse-PKW

150

0

Bahn

40

-73 Prozent

Reisebus

20

-87 Prozent

Mittelklasse-Elektro-PKW (16 kwh / 100 km)

100 ( 7 mit Ökostrom)

– 33 ( 95 ) Prozent

Leichtbau- Elektro-PKW (8 kwh / 100 km)

50 ( 3.5 mit Ökostrom)

– 66 ( 97 ) Prozent

 

Muss man aber relativ sehen: 8 kwh für 100 km – da schleicht man, ohne Beschleunigung, also fährt in Trabi-Manier. So werden Äpfel mit Birnen verglichen – ein Auto mit einer so schwachen Motorisierung wäre zwar sicherlich interessant, weil es dabei dann höchstens noch einen Liter Treibstoff je 100 km verbraucht – nur, wer will sowas haben?! 

Das ist wie bei der Bahn: wer mag mit 50 km/h reisen? Dann doch eher mit dem ICE und 200, oder? Die Kundenwünsche sind eben so!

Die Emission der Bahn im Fernverkehr beträgt in der Durchschnittsbetrachtung 75 Gramm CO2 pro Personenkilometer, aber da sie zusätzlichen Strom nur aus fossilen Kraftwerken bezieht, liefert die Grenzbetrachtung den korrekten Vergleichswert, und der lautet 110 Gramm. Die Tabelle „CO2-Emission von Pkw und Bahn“ zeigt die Werte im Einzelnen. Das lässt den Umweltbonus der Bahn beinahe verschwinden – der Pkw liegt ja bei 122 Gramm (FAZ 15.08. 2010).

 

Die unterschiedlichen Ergebnisse können verwirren – aber, das Problem dabei ist, dass die Grundannahmen unterschiedlich sind. Prof. Frederic Vester (+) von der Bundeswehruniversität München, ein ausgewiesener Kybernetiker, hat dies sehr deutlich machen können: nur wenn man tatsächlich alle Parameter beachtet können echte Vergleiche stattfinden, und das wird leider kaum so durchgeführt. Schauen wir uns Solarstrom an – wo bitte geht in die Energiebilanz dieser „erneuerbaren“ Energiegewinnung die Menge an Energie ein, die aufgewendet werden muss, um Solarzellen (Photovoltaik) herzustellen? Die Produktion von Silizium ist extrem energieintensiv – und der Strom wird, Sie haben es erfasst, durch Verbrennung fossiler Brennstoffe gewonnen. Alles Täuschung oder zumindest schlampige Rechnung, wie bei der Bahn.

Kommen wir wieder zum Auto: heutige Motoren haben einen Wirkungsgrad bis über 40 Prozent – d.h., über 40 Prozent der in fossilen (oder alternativen) Brennstoffen gespeicherten Energie wird für den mechanischen Antrieb genutzt, der Rest geht als Abwärme verloren (zumindest im Sommer, im Winter heizt man ja damit). Beim Elektroauto müsste man zusätzlich Strom einsetzen, um das Wageninnere zu beheizen – mit den heute vorstellbaren Batterien eine Unmöglichkeit.

So darf man wohl davon ausgehen, dass die CO2-freie mobile Gesellschaft eine Illusion ist, die Fakten sprechen dagegen. Will man den CO2-Ausstoss wirklich reduzieren, so bleibt nur, die Mobilität einzuschränken. Dazu werden wir über kurz oder lang aber sowieso gezwungen, weil die fossilen Energieträger zur Neige gehen. Da werden sich die Leute mit ihrem Häuschen auf dem Land und der Arbeit in den industriellen Zentren aber dumm umschauen, wenn ihr Modell der unbegrenzten und billigen Mobilität nicht mehr funktioniert…

Und weil das die Regierung nicht sagen möchte wird munter weitergelogen.

 Weshalb sich ein Zahnarzt solchen Gedanken hingibt? Nun ja, erstens sind wir ja nicht die unitelligentesten im Land, und dann möchte man ja ganz gerne auch mal verstehen wie die Politik so tickt. Und wir können uns trösten: nicht nur wir Zahnärzte werden betrogen am laufenden Band, die machen das anscheinend immer und mit jedem so.