GC Europa
Chairman Nakao: Wir müssen uns in unser Gegenüber hinein versetzen, dann bieten wir die richtigen Lösungen an!
Das ist interessant: normalerweise erfindet die Industrie irgendetwas, entwickelt es zur Serienreife (manchmal auch nicht so richtig), um es dann ohne Rücksicht auf die Situation der Kunden auf den Markt zu bringen – wir machen eds, weil es möglich ist, und nicht weil es gebraucht wird, so schient man zu denken. Beispiele dafür haben wir genug gesehen.
Da ist es ein positiver Lichtblick, dass ein großer Hersteller eine andere Philosophie verkündet – und sich auch noch darn hälzt. Beispiel GIZ: GC hat tatsächlich Zahlen erarbeiten lassen, was eine Füllung aus Amalgam, eine aus Komposit und eine aus GIZ kostet. Und dann (von Seiten des Herstellers!) verkündet man: Komposit ist zu teuer, um an „soziale“ Füllungen zulegen, im deutschen GKV-System (!) ginge das jedenfalls nicht. Als deutscher Zahnarzt hat man auf ein solches Bekenntnis seitens der Industrie Jahrzehnte vergeblich gewartet – danke an GC!
Orale Gesundheit und Gesamtgesundheit hängen zusammen!
„MITP“: vom Präventionsgedanken zum medizinischen Praxiskonzept
In englischsprachigen Ländern hat sich für die kariespräventive Betreuung der Begriff „minimal intervention dentistry“ eingebürgert. Darunter wird die umfassende Betreuung von Kariespatienten verstanden – ähnlich, wie sie seit Jahren in der Parodontalbehandlung üblich und erfolgreich ist. Unter „Minimum Intervention“ (MI) verstehe ich die konsequente Weiterentwicklung des Präventionsgedankens zu einem medizinischen Praxiskonzept.
Die Kunst der zahnärztlichen Praxisführung besteht darin, diese Prophylaxemaßnahmen für sehr unterschiedliche Patienten umzusetzen und sie dabei medizinisch und auch wirtschaftlich befriedigend zu organisieren. Für die Praxis bedeutet das, dass das MI-Konzept allen Patienten angeboten werden sollte, um die Karies sicher unter Kontrolle zu bringen und eine erneute Erkrankung zu verhindern.
Das Ziel einer kariespräventiven Betreuung im Sinne der MI-Philosophie ist die langfristige Funktionserhaltung der Zähne. Welche präventiven oder restaurativen Maßnahmen und Methoden hierfür in Frage kommen, hängt von vielen Faktoren ab – vom Patienten, von Seiten des Zahnarztes und der Praxismitarbeiter.
Erkennen – Vorbeugen – Restaurieren – Recall
Das Vier-Phasen-MI-Konzept (Erkennen, Vorbeugen, Restaurieren und Recall) hat sich als ein auch wissenschaftliches Praxiskonzept erwiesen. Abhängig von der individuellen Kariesanfälligkeit und den -risikofaktoren wird zunächst die Diagnose gestellt. Die Strategie der Prophylaxe-Maßnahmen zielt dann auf die Reduktion der Karies verursachenden Faktoren ab – professionell in der Praxis, aber auch als häusliche Prophylaxe für den Patienten. Nur so kann die Karies wirklich gestoppt und nicht nur die Krankheitssymptome (Löcher) gestopft werden. Aktuelle epidemiologische Daten belegen übrigens, dass die Karies keine Kinderkrankheit ist, sondern während des ganzen Lebens abhängig vom Alter an unterschiedlichen Zahnflächen und mit variierender Intensität auftritt!
Unterstützend für die Remineralisation der Schmelzkaries empfiehlt sich zum Beispiel die Anwendung von GC MI Paste Plus oder GC Tooth Mousse aus dem „Minimum Intervention“-Programm von GC. Und wenn bei kranken oder älteren Patienten Symptome eines „trockenen Mundes“ vorliegen, lindert das neue GC Dry Mouth Gel die Schmerzen.
„MI Treatment Plan“: praxistauglicher Therapieplan
Das „MI Advisory Board“, das auf Initiative von GC EUROPE im vergangenen Jahr gegründet wurde, hat nun die vorhandene wissenschaftliche Literatur zum Thema Kariesprophylaxe und ihre klinische Umsetzung in der Praxis in diversen Workshops ausgewertet – mit dem Ziel, einen praxistauglichen klinischen Therapieplan zu entwerfen. Der „Minimum Intervention Treatment Plan“ (MITP), ein systematischer und wissenschaftlich evidenz-basierter Praxisleitfaden zum Kariesmanagement, wird der Öffentlichkeit nun während dieser IDS erstmals vorgestellt.
Voraussetzung für den Erfolg unseres unabhängigen, paneuropäischen Expertengremiums war übrigens vor allem die unterschiedliche Expertise der einzelnen Mitglieder (von Hochschullehrern bis zu Praxisinhabern).