ladent

LA-Dent
Leseranalyse aktuell
 

Die LpA Reichweite der Zeitschriften (LpA bedeutet Leser pro Ausgabe) geht weiter zurück – für die ZM, immerhin Pflichtblatt für jeden Zahnarzt, wurden nur noch 73,2 % gemessen, und die Plätze dahinter sehen dann noch schlimmer aus: Der Freie Zahnarzt hat noch 57,7, dann ZMK mit 45,6, Rang 4 für die DZW mit 44,1 – die ist heftig abgestürzt, Rang 5 und weniger liegen bereits unter 40 %, d.h., die erreichen  mal eben nur etwas mehr als jeden dritten Zahnarzt, oder weniger.
Ähnlich sieht das Bild bei der K1 Reichweite (K1 bedeutet im Grunde K= Kenntnis, d.h., da wird gefragt, ob man die Zeitschrift überhaupt kennt) aus. ZM 81 %, DZW 58,7, knapp dahinter Der freie Zahnarzt (58,2,), gefolgt von ZMK mit 50,7. Der Rest ist Schweigen – die Hälfte bzw. sogar noch weniger Zahnärzte kennen die übrigen Titel überhaupt, oder umgekehrt: etwa ein Drittel scheint nicht mal die ZM zu lesen, die DZW kennt man, liest jedoch nicht jede Ausgabe (anders wären die Diskrepanzen kaum erklärbar zwischen K1 und LpA) und andere zahnärztliche Printausgaben erreichen kaum noch wirklich viele Zahnärzte. Dabei geben befragte Zahnärzte an, sie nutzten zu 63 % (also zu etwa zwei Drittel) bevorzugt Periodika als Informationsquelle, knapp vor Büchern mit 61 %. Jeder zweite Zahnarzt (genau 50 %) bevorzugt Kollegengespräche zum fachlichen Austausch und der Information (das ist ist sehr aufschlussreich, denn es zeigt, wie sehr Empfehlungen der Kollegen beachtet werden), und bereits 43 % nutzen das Internet – hier scheint die Zukunft zu liegen, denn, wenn schon die traditionell auf diesem Gebiet trägen Zahnärzte das World Wide Web so intensiv nutzen (ist ja ganz was anderes, im Internet zu surfen als quasi passiv was zu lesen) zeigt das schon einen allgemeinen Trend, der sich fortsetzen dürfte. Präsenzfortbildung auf Tagungen und Kongressen nutzen nach eigenen Angaben 41 %, und erstaunliche 40 % (!) nutzen Herstellerinformationen und -broschüren als Informationsquelle. Ist zu fragen, wie kritisch/unkritisch da Zahnärzte mit per se Produkt-lastigen Informationen umgehen.                
Ausstellungen und Messen treten in der Bedeutung erwartungsgemäß dagegen in den Hintergrund:(27 %). Audiovisuelle Medien werden zu nur 16 % genutzt – es scheint, dass Zahnärzte eher kommunikativ agieren (Kollegengespräch!) als sich passiv informieren zu lassen (Videofortbildung,  Druckerzeugnisse). Bei den Auswertungen zu Druckerzeugnissen ist ja zu beachten, dass die ZM Pflichtlektüre darstellen, d.h., die ZM kommen einem amtlichen Anzeiger gleich. Und da bleibt jeder dritte Zahnarzt außen vor?!
Es ist den Finanziers der LAdent sehr zu danken, dass sie sich den Kosten und Mühen unterziehen, entgegen vieler Widerstände trotzdem an regelmäßigen Studien festzuhalten. Wie sonnst sollten man das Fortbildungsverhalten der Zielgruppe „Zahnärzte“ kennen lernen? Was uns jetzt noch fehlt, sind Auswertungen der Kammern zu der Art der Fortbildung, mit der die Pflichtpunkte erworben wurden. Da werden dann ja nicht mehr die Druckmedien untersucht (für selbstbestimmtes  Lesen erhält man ja eine Pauschale, das muss man nicht nachweisen(, aber Personalveranstaltungen und audiovisuelles Lernen, dafür gintes Punkte, die man belegen muss, und da wäre es schon aufschlussreich und spannend, zu erfahren, wie das Verhalten der Zahnärzte auf diesem Gebiet ist. Wird noch etwas dauern, bis wir da Zahlen sehen, schließlich ist der erste 5-Jahreszyklus erst im Juli abgeschlossen worden.

Was kann man aus der borliegenden Studie gerausfiltern?
1.    Messen und Ausstellungen bringen wohl letztendlich weniger als sie kosten
2.    hat man einen Zahnarzt überzeugt, gibt’s eine Stafette (man muss also „Meinungsbildner“ besonders beachten)
3.    Kongresse und Tagumgen sind eminent wichtig, w3as die Rolle der Wissenschaft bestärkt
4.    Das Internet ist ein wichtiges und zukünftig immer wirchtigeres Medien für die Information auch der Zahnärzte
5.    Druckerzeugnisse haben nach wie vor einen großen Stellenwert, wenn auch mit abnehmender Bedeutung
Und: es wird wohl Aufgabe der Wissenschaft sein, den Zahnärzten eine Korrektur der Aussagen von Werbebroschüren nahe zu bringen. Die Vergangenheit hat uns ja gelehrt, dass die Werbung in den seltensten Fällen mit der Realität konform geht (Beispiele: „schrumpfungsfreie Konposite“ – da warten wir seit Jahrzehnten drauf, die Werbung verspricht´s, aber, die wissenschaftliche Überprüfung ergibt: Fehlanzeige!), ultraschnell härtende Polymerisationslampen (das hat sich als Unsinn herausgestellt), „biokompatible“ Materialien, die steht mehr Bio drauf als drin ist, Produktentwicklungen, die übe4r das Versuchsstadium nie hinausgekommen sind, aber verkauft wurden (wer erinnert sich noch „Silicoater“?) und vor allem überzogene Indikationen (Beispiel Titan, Zirkon-Keramik, Vector), die von der Wissenschaft nicht gestützt wurden, die Zahnärzte sehr viel Geld gekostet und dem Fortschritt nicht wirklich geholfen hat.
Um es juristisch auszudrücken: der Zahnarzt darf nur bewährte Materialien und Methoden am Patienten einsetzen – die Werbung erwähnt so etwas kaum; oder, haben Sie schon mal gelesen (bei der Auslobung eines neuen Produkts) dass das noch gar nicht wirklich getestet wurde?! Studien mit sehr dünner Teilnehmerzahl und ganz kurzem Zeitrahmen, die reichen einfach nicht, auch wenn das Gasnze vielversprechend aussieht. Welcher Praktiker könnte auh den Wahrheitsgehalt wirklich überprüfen…