Junkanoo

 

#Bahams-Stimmung#Die Inseln, zum Commonwealth gehörend, erlangten in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhundert die Selbstständigkeit, nach langer kolonialer Geschichte. Auf einer der Bahamainseln landete Columbus auf seiner Suche nach dem Seeweg nach Indien – so ganz genau weiß man eigentlich gar nicht, welche der Inseln das war – und so entstand der Name „West Indies“, Westindien, was geografisch ein grandioser Irrtum war. Die dortigen Bewohner nannten sich selber „Kariben“, daraus entstand der Name „Karibische See“. Die Kariben überlebten nicht lange – von den Kolonialherren zur Sklavenarbeit eingesetzt und rücksichtslos ausgebeutet fielen sie den von den Europäern eingeschleppten Seuchen, wie Pocken und Grippe, so schnell zum Opfer, dass innerhalb weniger Jahre kein Ureinwohner überlebte. Die Kolonialherren ersetzten die Indianer durch importierte Negersklaven, und so findet man in „Westindien“ eine fast ausschließlich schwarze Bevölkerung vor, die im Aussehen jedoch europäisch wirkt, abgesehen von der dunklen Hautfarbe. Hier haben sich wohl die weißen Herren eingebracht, zumindest was die Gesichtsform betrifft. Für den europäischen Geschmack sind die Bewohner der Inseln deshalb „schön“, wobei sich das auch relativiert neuerdings – der „American Way“, #Amerikaner#der auch dort adaptiert wurde, hat dafür gesorgt, dass man immer mehr formlose Fettklumpen durch die Straßen wanken sieht, und der Durchschnitt hat ebenso mit Adipositas zu kämpfen wie in Deutschland.
Die Bahamas gehören geografisch auch gar nicht zur „Karibik“, sondern sind Inseln des Atlantik, der Karibik vorgelagert. Weil auf den Bahamas keine Einkommensteuer (!) verlangt wird, hat es einen enormen Zuzug von Banken gegeben, und die Bahamesen sind wohlhabend geworden. Es gibt eine „Einwohner-Kopfsteuer“ und Umsatzsteuer, das ist alles, was der Staat den Bewohnern abnimmt – auch den Neubürgern. Wer 500.000 $ ins Land investiert, und mindestens 4 Wochen dort wohnt kann die Staatsbürgerschaft beantragen und dem Antrag wird im Allgemeinen stattgegeben. So werden die Inseln langsam wieder etwas „weißer“.
Die südliche Lage in den Subtropen bewirkt ein angenehmes Klima das ganze Jahr über, nur die reinen Sommermonate sind für den europäischen Geschmack ein wenig zu heiß – aber, es gibt ja Klimaanlagen. Jedenfalls lässt es sich im „Commonwealth of Bahamas“ recht angenehm leben. Und die Kriminalität? Klar, es gibt Kriminelle, wie überall auf der Welt, nur: Die Bahamas sind sehr „britisch“, also höflich, freundlich und gelassen – da ist die Kriminalitätsrate auch nicht besonders hoch, die Polizisten können es sich leisten, ohne Schusswaffen Dienst zu tun. Nur der Vollständigkeit halber – Amtssprache ist ein gepflegtes Englisch, mit zunehmend amerikanischem Einschlag. Ist halt nicht weit zu den USA …
#Maske#Die Bahamas kennt man meist nur von den Kreuzfahrten auf den monströsen Schiffen, die in der Karibik wie eigene große Städte herumschwimmen und regelmäßig die interessantesten Orte anlaufen. Und an Weihnachten, der Hochsaison der Karibik-Kreuzfahrten, ist der Hafen von Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, ein Pflichtbesuch. Der #Tänzer#Grund: die „Junkanoo-Parade“. Junkanoo (John Kanoo) – für weitere Infos: www.junkanoo.com – war – der Legende nach – ein schwarzer Sklave, in dessen Erinnerung alljährlich die Parade abgehalten wird, mit einem Wettbewerb der Gruppen um die schönste Performance, und das jeweilige Thema ist ein gut gehütetes Geheimnis – für die Kostüme, die Festwagen usw. wird sehr viel Arbeit und Liebe investiert, die arbeiten da praktisch das ganze Jahr daran. Und dann kommt der Tag der Parade: einmal am „Boxing Day“, der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember und an #Tänzer2#„New Years Eve“. Beginn ist etwa 1 bis 2 Uhr Nachts, und dann wird zelebriert bis gegen 11 Uhr mittags. Es ist schon beeindruckend, #Musik#die Musik, die vorbeitanzenden Paraden, die milde Nachttemperatur – nur: Alkohol in der Öffentlichkeit, das geht gar nicht, da verschwindet man ganz schnell in der Zelle, Rauchverbot ist auch überall in öffentlichen Räumen, das muss man schon beachten. Dafür ist das Zuschauen vollkommen kostenlos – man kann Tribünenplätze mieten, aber, es gibt reichlich Platz auch für kostenlose Zuschauerränge. Die Parade zieht traditionell durch die Baystreet und kommt auf der parallelen Straße zurück, die Straßen sind für den Verkehr gesperrt (logisch), und Paradisten tanzen bis sie erschöpft zusammenbrechen, und dann kommen sie beim nächsten Mal zurück in die Reihen. Macht gar nichts, wenn man was verpasst hat – die kommen öfter vorbei und nicht nur einmal.

Wie organisiert man das?
Die Anreise – am besten mit dem Flugzeug, ist kostengünstig und bequem, aber: Direktflüge aus Deutschland gibt es kaum, und wenn, dann zu absurd hohen Preisen. Das liegt, habe ich mir sagen lassen, an den hohen Flugbenzinpreisen in Nassau, da fliegen die Gesellschaften von Florida aus hin (mit volleren Tanks als normal, um auch ohne nachtanken zurückzukommen), der Flug ab Miami oder Fort Lauderdale kostet um 200 $ und dauert mal grade 30 Minuten. Braucht man nur einen Flug von Deutschland nach Miami (Beispiel), der kostet um 400 € (wenn man rechtzeitig bucht) in der Touristclass, Lufthansa bedient Miami von Frankfurt und München aus, von anderen Städten braucht man halt die Zubringerflüge. Kann sein, dass man einen Codeshare-Flug erwischt (United oder US-Air). Für den Weiterflug sollte man eine Nacht in einem Flughafenhotel einplanen, ist angenehmer und kostet nicht die Welt, man kriegt sehr ordentliche Hotels zwischen 50 und 100 $, pro Zimmer, nicht pro Person, das gehört erwähnt, und meistens ohne Frühstück, weil man das im Coffeeshop auch sehr billig kriegt (um die 5 $).
Die Währung der Bahamas ist der „Bahama-Dollar“, die ist aber 1:1 an den US $ gebunden, und meistens zahlt man deshalb auch gleich in US $. Hotels sind preislich „normal“, wobei eine Empfehlung, die Insel „Paradiese Island“ wäre, die ist mit einer Brücke mit der Hauptinsel „New Providence“ (mit der Hauptstadt Nassau) verbunden, und es braucht nur einen Fußmarsch von etwa 30 Minuten um von dem Hotel auf Paradiese Island in die Innenstadt von Nassau zu gelangen. Die Hotels auf Paradise Island stehen in hartem Wettbewerb, da wurden riesige Bettenkapazitäten #Atlantis#geschaffen, das hat die Preise gedrückt. Nobelstes Hotel ist, das 5 – 6* Hotel Atlantis (da gibt’s auch in Dubai eines von der Sorte), das ist aber sehr, sehr groß – so was muss man mögen. Dafür findet man dort ein sensationell gut ausgestattetes Aquarium, in dem es sogar die Aufzucht gefährdeter Meerestiere (z.B. Schildkröten) gibt. Haie aller Art schwimmen da sogar über den Köpfen (die haben einen Glastunnel unter das Aquarium gebaut), da gibt es kaum Vergleichbares weltweit. Nur, das Aquarium kann man (gegen Eintrittsgeld) auch als nicht Atlantisbewohner besuchen.
Ein konkreter Tipp: Das Hotel „Harbourside Resort“ (4*) bietet „all inclusive“ Aufenthalt an, einschließlich alkoholischer Getränke (die sind auf den Bahamas von hervorragender Qualität), und einschließlich Flug von Miami (und natürlich zurück) kostet das in der Hochsaison (also zu Junkanoo) für 4 Nächte 550 € pro Person, ein Preis, bei dem man eigentlich nicht diskutieren sollte (bei www.expedia.de). Länger muss man auch gar nicht auf der Insel bleiben – man kriegt da leicht den Urlaubskoller – und dann kann man sich noch ein paar Tage Florida gönnen, der Ocean Drive in #Ocean Drive#Miami South Beach (Art Deco Viertel) ist auch recht angenehm, und man kann einfach mehr machen in der Großstadt. Ist ja auch ein Erlebnis in einem pittoresken Hotel zu wohnen, in dem schon Filmstars ihre Tage (und Nächte) zugebracht haben (persönlich hab´ ich da den Fiereck getroffen), in direkter Nachbarschaft zum Versace-Anwesen.

Die Hotelpreise sind (bedingt durch den günstigen Dollarkurs) moderat, und wenn man keine zu großen Ansprüche stellt, kriegt man die Übernachtung (pro Zimmer) auch für deutlich unter 100 $.
Ein Leihwagen auf den Bahamas lohnt nicht – die Inseln sind relativ überschaubar, Verkehrsmittel der Wahl ist da das Motorboot. Dafür ist das Auto in Florida ein Muss, ohne geht da gar nichts!

Bahamas und Motorboot: Wenn es zeitlich noch machbar ist, ist eine Tour auf die anderen Inseln mehr als empfehlenswert – da kriegt man intakte Korallenbänke zu sehen, pinkfarbene einsame Strände, einmalige Reptilien, die noch unverändert aus der Saurierzeit stammen, Haie und Rochen in freier Wildbahn, kurz, die Natur ist (noch) intakt dort.

Und wenn es gefällt – die Banken auf den Bahamas bieten einen guten Service, kann man ja auch mal darüber nachdenken – ein Alterssitz, auf dem man keine Sorge haben muss, dass wegen der Steuern das gesparte Geld immer weniger wird …
gh
 

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